Bagger schaffen Platz für neuen Kombibad
Der Abriss des über 64 Jahre alten Memminger Freibads hat begonnen. Der komplette Rückbau soll Ende Juni abgeschlossen sein. Warum der Abbruch in zwei Phasen abgewickelt werden muss.
Memminger Zeitung, 01.02.2023 (Volker Geyer)
Die letzten Tage des Memminger Freibads sind angebrochen. Die Abrissbagger bereiten bereits den Boden für ein neues Kombibad. Das Großprojekt soll Mitte 2026 fertig sein. Die Baukosten werden laut Oberbürgermeister Manfred Schilder derzeit auf rund 43 Millionen Euro geschätzt. Bei einem Rundgang auf dem Freibadgelände erläuterten der Rathauschef und Fachleute jetzt die einzelnen Schritte beim Abbruch des über 64 Jahre alten Freibads im Osten der Stadt.
Laut Thomas Krug von der beauftragten Lämmle Recycling GmbH erfolgt der Rückbau des Freibads aufgrund des hohen Grundwasserstands in zwei Abschnitten. In der ersten Phase werden die Gebäude abgerissen. Das anfallende Material wird dabei gemäß einem Schadstoffgutachten getrennt, untersucht und auf den vorgeschriebenen Entsorgungswegen möglichst weiterverwertet. Zudem werden Sträucher gerodet und die Asphalt- und Plattenbeläge entfernt. Die erste Phase soll laut Oberbauleiter Krug im März abgeschlossen sein.
Dann werden die Abbrucharbeiten vorerst gestoppt, sodass eine Spezialtiefbaufirma das Areal mit Spundwänden auskleiden kann.
Diese Wandkonstruktion soll das hochstehende Grundwasser zurückhalten. Im Schutze der Spundwände beginnt voraussichtlich im Mai die zweite Phase des Rückbaus. Dann geht es den beiden großen Becken an den Kragen. Zudem wird der Boden auf Schadstoffe untersucht – zum Beispiel auf Brandschutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Der komplette Rückbau des Freibads soll nach den Worten von Thomas Krug schließlich Ende Juni abgeschlossen sein. Dann startet der Bau des Kombibads.
Bei der Energieversorgung des neuen Freizeitbads will man laut OB Schilder die Kraft der Natur nutzen, sodass die komplette Wärmeversorgung CO2-neutral vonstattengeht. Dazu wird das Grundwasser mittels einer Wärmepumpe genutzt. Den Großteil des dafür benötigten Stroms soll eine großflächige Photovoltaik-Anlage auf den Dächern liefern. Nicht zuletzt wird das Freizeitbad im Hinblick auf den Klimaschutz in Passivhausbauweise erstellt.
Was die Ausstattung anbelangt, ist unter anderem Folgendes geplant: Die Anlage soll im Freien ein 50-Meter-Becken mit sechs Bahnen, ein Nichtschwimmerbecken, eine breite Rutsche, ein Kleinkinderbecken, eine Spiel- und Liegewiese sowie einen Kiosk bekommen. In der Halle sind ein 25-Meter-Becken mit acht Bahnen, ein Lehrschwimmbecken und ein Kursbecken mit Hubboden sowie ein Sprungbereich am Schwimmerbecken vorgesehen. Während des Kombibadbaus soll das Hallenbad am Dr.-Berndl-Platz ganzjährig geöffnet bleiben.
Weitere Fotos vom Abriss unter www.allgaeuer-zeitung.de